Inhouse-Angebot und Beratung

Interkulturelle und inklusive Bildung

 

Etwa ein Drittel aller in Deutschland lebenden Menschen hat einen Migrationshintergrund. Unsere Gesellschaft ist bunt, lebendig und zum Teil widersprüchlich. Wir verstehen Integration als einen Prozess, in dem alle hier lebenden Menschen miteinander aushandeln müssen, wie sie zusammen leben wollen. Das braucht die Auseinandersetzung mit eigenen Werten und Kommunikationskompetenz.

Die Anerkennung der Einwanderung stellt an soziale Arbeit und Verwaltung hohe Anforderungen: es geht darum, allen hier lebenden Menschen den Zugang zu möglichst allen Angeboten zu sichern. Um dies zu ermöglichen, sind interkulturelle Öffnungsprozesse von Einrichtungen notwendig, die auf der strukturellen, fachlichen und persönlichen Ebene erfolgen müssen. Zusätzlich braucht es interkulturelle Kompetenz der Fachkräfte, um jede(n) Einzelne(n) angemessen begleiten zu können.

Bildungsangebote, die qualifizieren und Lösungsstrategien anbieten wollen, leben mit mindestens zwei Dilemmata:

1. „Wir behandeln alle gleich“ als Lösungsstrategie blendet aus, dass die Gleichbehandlung von sozial „Ungleichen“ Ungleichheit manifestiert und nicht etwa abbaut.

2. Die Hervorhebung von Differenz als Zuschreibung (Kulturalisierung) zur Entwicklung von Lösungsstrategien trägt eher dazu bei, Bilder vom „Wir“ und den „Anderen“ zu manifestieren und den Blick auf andere Erklärungsansätze (Geschlecht, Schicht, Alter etc.) zu verschleiern.


Ziel
Ziel unserer Arbeit ist es, einen Rahmen für Lern- und Reflektionsprozesse zu schaffen, in dem Haltungen entwickelt werden können, die ihrerseits einen Rahmen für fruchtbare und kontroverse Diskussionsprozesse stellen und den Blick für die Vielfalt der Gesellschaft öffnet und schärft.
Wir beraten und begleiten Sie bei  interkulturellen Öffnungsprozessen und tragen durch unsere Seminarangebote zur interkulturellen Kompetenz von Fachkräften bei.

Theoretische Grundlagen unserer Arbeit sind u.a. die „Cultural Studies“ von Stuart Hall und die Forschungsergebnisse von Annita Kalpaka und Paul Mecheril.

 

 

Charta der Vielfalt

 

Als Unterzeichner der „Charta der Vielfalt“  führen wir auch Seminare zu Managing (Cultural) Diversity durch. Dieser Managementansatz, der seinen Ursprung in der  amerikanischen Bürgerrechtsbewegung hat, zielt auf die Nutzung und Förderung von Ressourcen, die Menschen in all ihrer Vielfalt mitbringen: homo- , heterosexuelle und transgender Menschen, Alte und Junge, Gesunde und Menschen mit Handicaps, Frauen und Männer, Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft, Religionen und Wertvorstellungen. Im Diversity Management geht es also nicht mehr ausschließlich um die Differenzlinie Herkunft, sondern auch um alle anderen oben genannten. Es gilt, Vielfalt wahrzunehmen, zu nutzen und zu gestalten.
 
Dabei verlieren wir nicht aus dem Blick, dass diese unterschiedlichen Differenzlinien im Leben eines Individuums sich vielfältig kreuzen (können) und sowohl Gegenstand von Fremd- und von Selbstzuschreibungen sind – und abhängig von den herrschenden Machtverhältnissen.  Diesen Kreuzungen (Intersektionen) widmet der Ansatz der Intersektionalität besonderes Augenmerk.  Er eröffnet den Zugang zu den „Möglichkeitsräumen“ des Einzelnen und ist sowohl in interkulturellen Öffnungsprozessen als auch im Diversity Management unerlässlich, um keine „blinden Flecken“ zu entwickeln. 

Unsere Bildungsangebote sind damit nicht nur interkulturell, sondern inklusiv im Sinne einer sehr weiten Auslegung der UN-Behindertenkonvention, die alle Differenzlinien einschließt. Daher ergänzen wir hier den Begriff der interkulturellen Bildung um den der inklusiven Bildung.

 

Beratung
Wir freuen uns, Ihnen im Bereich der interkulturellen und inklusiven Bildung zusätzlich auch unsere Beratungskompetenz anbieten zu können.

Hier einige Beispiele:

• Als Einrichtung fragen Sie sich, ob Sie Menschen mit Migrationshintergrund oder andere Zielgruppen hinreichend mit Ihren Angeboten ansprechen können. Wir nehmen mit Ihnen gemeinsam eine Zielgruppenanalyse vor.

• In Ihrer Einrichtung wollen Sie den Prozess der interkulturellen Öffnung in Gang bringen und suchen dazu Unterstützung von außen. Wir schlagen Ihnen vor, wie Sie den Prozess in Gang bringen und halten.

• Sie fragen sich, wo der Unterschied zwischen Managing Cultural Diversity, Inklusion, Intersektionalität und interkultureller Öffnung liegt und wohin Sie mit Ihrem Unternehmen wollen? Wir unterstützen den Klärungsprozess.

• Sie wollen zunächst Ihre Leitungskräfte für die Idee von interkultureller Öffnung/Managing Cultural Diversity gewinnen und planen eine Impulsveranstaltung? Wir bereiten sie mit Ihnen vor und führen sie durch.

• Sie wollen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Ihrem Unternehmen mit Leben füllen? Wir stellen Entstehung und Auswirkungen vor und machen seine Regelungen an Beispielen nachvollziehbar.

• Ihre Förderbescheide schreiben vor, dass Sie Ihr Personal zu allen oder einzelnen Diskriminierungsmerkmalen des AGG (Alter, Geschlecht, sexuelle Identität, Herkunft, Behinderung, Religion, Weltanschauung, ) fortbilden müssen? Wir unterstützen Sie bei der Entwicklung und
Durchführung entsprechender Maßnahmen.

• Sie haben Kolleg/-innen, die Begegnungen mit Ratsuchenden und/oder Kund/-innen mit Migrationshintergrund oder anderen Differenzlinien als große persönliche Herausforderung empfinden? Und andere, die meinen, das sei doch alles ganz einfach? Wir beraten Sie auf dem Weg zu einem gemeinsamen Leitbild/Konzept.

• In der Kommunikation mit Kund/-innen mit Migrationshintergrund oder anderen Differenzlinien kommt es immer wieder zu Irritationen oder Konfrontationen? Wir bieten Ihnen ein Seminar zum Thema „interkulturelle Kommunikation“ an.

• Sie haben den Eindruck, Ihr Team braucht Fortbildung – aber welche? Wir unterstützen Sie dabei, ein maßgeschneidertes Angebot zu entwickeln. Dann sprechen Sie uns bitte an! Termine und Kosten auf Anfrage.

 

 

 

Kontakt und Anfrage:
Paritätisches Bildungswerk Bundesverband e.V.
Heinrich-Hoffmann-Straße 3
60528 Frankfurt am Main
phone 069/6706-272 oder -219, Fax: 069/6706-203
mailfobi@pb-paritaet.de


 





 

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